Vatikan kündigt Ritus zur Einsargung des Papstes an

Zugleich werde der Tod des Kirchenoberhaupts nochmals offiziell festgestellt. Eine offene Aufbahrung des Leichnams auf einem Katafalk wie bei früheren Papsttoden ist nicht vorgesehen.
Der Ritus der Sarglegung findet um 20 Uhr in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Casa Santa Marta statt. Dort lebte Papst Franziskus seit seiner Wahl im März 2013 in einem Apartment, wo er am Morgen des Ostermontags mit 88 Jahren starb.
Die rituelle Feststellung des Todes in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta erfolgt am Montagabend in Anwesenheit von wenigen Personen: dem Kämmerer, dem Kardinaldekan, dem Direktor des vatikanischen Gesundheitsamtes und seinem Stellvertreter, und dem Päpstlichen Zeremonienmeister, Erzbischof Diego Giovanni Ravelli. Dieser ist für Vorbereitung und Ablauf des Bestattungsritus zuständig.
Erst mit einigem zeitlichen Abstand wird der Leichnam von Franziskus in den Petersdom überführt. Bis dahin haben Menschen aus dem Umfeld des Papstes, darunter viele Vatikan-Angestellte, Gelegenheit, von ihm Abschied zu nehmen.
Wenn der Sarg dann im Peterdom steht, können in den darauffolgenden Tagen alle, die dies wollen, dem Pontifex die letzte Ehre erweisen. Zum Abschied von Benedikt XVI. kamen Hunderttausende, bei Johannes Paul II. waren es mehrere Millionen. Erst am Vorabend der Beisetzung verschließt der Kämmerer in einer Zeremonie den Sarg.
Rund eine Woche nach dem Tod des Papstes findet auf dem Petersplatz die Trauermesse statt. Zu ihr werden hochrangige Vertreter der Staaten und der Kirchen erwartet. Anschließend wird der Sarg zur Basilika Santa Maria Maggiore begleitet, dort versiegelt und in das vorgesehene Grab gelegt. Papst Franziskus hat selbst verfügt, dort beigesetzt zu werden. Danach beginnen die "Novemdiales"; in dieser neuntägigen Trauerzeit werden Messen für den gestorbenen Papst gefeiert.
Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
Der Vatikan hat das Testament von Papst Franziskus am Abend des Ostermontags, etwa zwölf Stunden nach seinem Tod, veröffentlicht. Abgefasst hat es der Papst bereits am 29. Juni 2022. Kurz zuvor hatte er aus gesundheitlichen Gründen eine für Anfang Juli 2022 geplante Afrika-Reise verschieben müssen.
In dem Testament spricht der Papst davon, dass er das Ende seines irdischen Lebens nahen spüre und auf das Ewige Leben hoffe. Sodann regelt er den Ort seiner Beisetzung und schreibt: "Ich habe mein Leben und meinen Dienst als Priester und Bischof stets der Mutter unsres Herrn, der Allerheiligsten Maria anvertraut. Deshalb ordne ich an, dass meine sterblichen Überreste in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore den Tag der Auferstehung erwarten."
Für seine Grabstätte verfügt er: "Das Grab muss in der Erde sein; einfach und ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift: Franciscus."
Weiter heißt es in dem kurzen Text: "Möge der Herr jenen die verdiente Entlohnung geben, die mir wohl wollten und weiter für mich beten werden. Das Leiden im letzten Abschnitt meines Lebens habe ich dem Herrn geopfert für den Frieden in der Welt und die Geschwisterlichkeit unter den Völkern." Das Testament ist unterzeichnet mit: "Santa Marta, 29 giugno 2022, FRANCESCO."