Heurige ORF-Friedenslichtreise wegen Sicherheitsbedenken abgesagt
Die traditionelle Friedenslichtreise des ORF-Landesstudio Oberösterreich ins Heilige Land findet heuer nicht statt. Die von 21. bis 27. November geplante Reise mit hunderten Pilgern müsse mit Blick auf die aktuelle Sicherheitslage vor Ort abgesagt werden, hieß es am Donnerstag auf Anfrage von "Kathpress" im ORF-Landesstudio Linz. Höhepunkt der Reise hätte das Entzünden des Friedenslichts in der Geburtsgrotte in Bethlehem durch ein Kind aus Oberösterreich sein sollen.
Wie zuletzt 2012 - auch damals war die Publikumsreise wegen Sicherheitsbedenken abgesagt worden - soll das Friedenslicht nun von einem ortsansässigen Kind entzündet werden. Aktueller Stand der Pläne ist, dass eine kleine Delegation um ORF-"Friedenslicht"-Initiator Günther Hartl im Anschluss das Licht nach Österreich bringt. Statt der Pilgerreise in das Heilige Land wird zudem eine Rom-Reise angeboten. Mitte Dezember soll das Friedenslicht im Rahmen der wöchentlichen Generalaudienz Papst Franziskus überreicht werden. Pilger können die offizielle Delegation nach Rom begleiten.
Mit großem Bedauern nahm das Österreichische Hospiz in Jerusalem die Absage der Friedenslichtreise zur Kenntnis. Nachvollziehen könne man die Entscheidung allerdings "ehrlich gesagt nicht", hieß es am Donnerstag in einem Eintrag auf der Facebook-Seite des in der Jerusalemer Altstadt gelegenen Hospizes. Darin bedauerten die Verantwortlichen, dass die Entscheidung ein falsches Bild über die momentane Lage im Heiligen Land vermittle. Es gebe genug Anzeichen, dass sich die Lage nach den schrecklichen Ereignissen der vergangenen Wochen "hoffentlich wieder beruhigt". "Freilich, eine Garantie, dass nichts 'passieren' kann, kann niemand geben. Das gilt aber mittlerweile leider Gottes für viele Orte auf unserer Welt", wurde festgehalten.
Das vom ORF-Landesstudio Oberösterreich initiierte Bethlehem-Friedenslicht wird seit 1986 aus Bethlehem nach Österreich geholt und von dort aus in die Welt getragen. Der von Oberösterreich ausgegangene Weihnachtsbrauch am Heiligen Abend hat mittlerweile in mehr als 30 Ländern Fuß gefasst. Alljährlich wird ein Kind ausgewählt, welches das Licht nach Österreich holen darf. Seit vielen Jahren organisiert der ORF auch eine Friedenslichtreise, bei der Hunderte Pilger die Delegation in das Heilige Land begleiten.
Tizian Ronacher aus Linz beim Entzünden des Friedenslichts 2014 in Bethlehem. © ORF / Walid Kamar