Osterdatum: Kirchen im Heiligen Land hoffen auf Orthodoxes Konzil

Denn nach der kurzen, noch von Papst Benedikt XVI. gewährten "Ad experimentum"-Phase mit einem gemeinsamen Osterdatum gehen die Kirchen im Heiligen Land auch in diesem Jahr, wie bereits 2015, getrennte Wege. Die Katholiken und Protestanten feiern am 27. März das höchste christliche Fest, die Orthodoxen am 1. Mai.
Die katholische Auferstehungsfeier in der Jerusalemer Grabeskirche ist gleich nach Mitternacht um 0.30 Uhr und wird von Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa geleitet; das Pontifikalamt mit Patriarch Fouad Twal folgt um 9.30 Uhr. Fünf Wochen später feiern dann die Orthodoxen in der Grabeskirche in den ihnen gemäß Verteilungsschlüssel von 1852 zugedachten Bereichen im Rotunda-Teil. Die Feier mit Patriarch Theophilos beginnt am Samstag, 30. April, um 23 Uhr.
Der Jerusalemer griechisch-orthodoxe Erzbischof Attala Hanna äußerte die Hoffnung, dass das Panorthodoxe Konzil dem Datumsärgernis ein Ende bereiten wird: "Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Katholiken oder Orthodoxen gibt, der keine Annäherung zwischen den Kirchen sehen möchten und der keine Lösung bei einem gemeinsamen Datum für die Feste Ostern und Weihnachten möchte", sagte Hanna dem Portal des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, "lpj.org". Man schätze die Haltung von Papst Franziskus, der auf ein gemeinsames Datum dränge. "Um eine veränderte oder eine erweiterte Konstitution (...) einzuführen, sollte eine Entscheidung vom orthodoxen Konzil getroffen werden, dem alle Leiter der orthodoxen Kirchen der ganzen Welt angehören", so Hanna.
Papst Benedikt XVI. hatte 2012 "ad experimentum" die Erlaubnis erteilt, dass das Lateinische Patriarchat von Jerusalem 2013 und 2014 das orthodoxe Osterdatum übernehmen darf. Die endgültige Approbation hätte vor Ostern 2015 erfolgen soll, was jedoch nicht erfolgt war. So hatte sich etwa die mit Rom unierte maronitische Kirche dagegen ausgesprochen.